Es war ein herzlicher Empfang auf dem großen Marktplatz vor dem Steinacher Rathaus. Eine Delegation des Korber Gemeinderats und der Gemeindeverwaltung hatte sich am Freitag, 21. April 2023 auf den Weg gemacht, um die Kolleginnen und Kollegen in der Partnerstadt Steinach in Thüringen zu besuchen. Ziel des Treffens war es, sich wieder zu sehen oder neu kennen zu lernen und sich über die neuesten Entwicklungen auszutauschen. Am Samstagvormittag fand in einem Pagodenzelt bei der Mittelstation der „Ski- und Bikearena Silbersattel“ eine gemeinsame Ratssitzung statt. Neben den Ratsmitgliedern aus Steinach und Korb waren Vertreter der polnischen Partnerstadt Gostyn zu Besuch. Die Stadt Gostyn mit ihren fast 30 000 Einwohnern pflegt seit vielen Jahren partnerschaftliche Beziehungen mit Steinach. Seit 2012 gibt es zwischen den Schulen der Städte einen offiziellen Partnerschaftsvertrag. Vom 17. bis 23. April waren Jugendliche der Grundschule aus Gostyn zum Schüleraustausch in Steinach.
Bürgermeister Jerzy Kulak und Miros?aw ?ywicki, Vorsitzender des Gostyner Stadtrats waren ebenfalls einige Tage zu Besuch.
So wurde ein kommunalpolitischer Austausch auch mit den Gästen aus Polen möglich. Bürgermeister Ulrich Kurtz stellte die aktuellen Entwicklungen in seiner Stadt vor.
Bürgermeister Jerzy Kulak, stellte die Stadt Gostyn und ihre Bedeutung in der Region vor. Jeder Besitzer einer Kutsche kennt die Stadt, denn 70 Prozent der in Europa produzierten Pferdekutschen werden in seiner Stadt hergestellt. Aktuell steht ein großes Straßenbauprojekt auf der politischen Agenda.
In der anschließenden Diskussionsrunde war der russische Angriffskrieg und die damit verbundenen Folgen – insbesondere zu Flüchtlingsfragen ein wichtiges Thema. Es stellte sich heraus, dass sich alle mit den Auswirkungen des Krieges und der damit verbundenen Flüchtlingsbewegung, des Klimawandels, des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels auseinandersetzen müssen Einigkeit bestand bei allen Vertretern der Kommunen, dass der internationale Erfahrungsaustausch auf unterster Ebene äußerst wertvoll und unbedingt weiterzuführen ist.
Doch es gab auch Positives zu berichten, wie beispielsweise die Weiterentwicklung der Aktivwelt Schmiedefeld zur größten Ski- und Bikearena in Thüringen, zu der Bürgermeister Jochen Müller seinem Kollegen Ulrich Kurtz gratulierte. Rund 17 Millionen sollen bis 2025 in das Gebiet investiert werden, um den Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Region weiter anzukurbeln. Nach einer Fahrt mit dem Sessellift und einer großartigen Aussicht von der Bergstation des Fellbergs ging es am Nachmittgag mit der „Max- und Moritz-Bahn“, einer motorbetriebenen Schlepp-Draisine über ein denkmalgeschütztes Viadukt und durch die beeindruckende Schieferlandschaft nach Neuhaus. Anschließend stand eine Besichtigung des Schaubergwerks Morassina „unter Tage“ auf dem Programm. Bei einem gemeinsamen Abend gab es viele Gespräche und Begegnungen, unter anderem mit der ehemaligen Bürgermeisterin von Steinach Maria Greiner, die an der Entstehung der Partnerschaft von Steinach und Korb maßgeblich beteiligt war. Am Sonntag gab es eine Führung durch das liebevoll gestaltete Schiefermuseum und die „Spielzeugschachtel“, eine historische Spielzeugausstellung. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Bergmannsklause ging es mit vielen neuen Eindrücken zurück nach Korb.